LE 3 | Weiterdenken

Mit dem Analyse-Canvas hast du nun ein wichtiges Zwischenergebnis erarbeitet. Bevor du konkret mit den Ergebnissen aus der Bestandsaufnahme weiterarbeitest, noch ein kleiner Exkurs, der deine Überlegungen begleiten und erweitern kann. Es geht dabei um das Modell der drei Optionsräume von Christoph Deeg.

Die drei Ebenen des digitalen Optionsraums bezeichnet Deeg dabei auch als „sein-wollen-könnten“. Dieses Konzept soll dabei unterstützen, ein Verständnis zu erlangen, was Digitalisierung für die jeweilige Institution bedeuten kann (vgl. kultur.digital Bayern & Deeg, 2020).

Die erste Ebene sein entspricht auch hier der Analyse aller bestehenden digitalen Angebote und Rahmenbedingungen: Was haben wir schon? Was machen wir schon? Was läuft gut, was weniger? Auch Risiken und Chancen können in diesem Schritt untersucht werden. Diesen Schritt hast du ja bereits mit dem Canvas ausgearbeitet.

Die zweite Ebene wollen bildet den erweiterten Raum ab, was man tun könnte, z.B. weil es andere Institutionen schon machen und weil die eigenen Ressourcen es erlauben. Eine Realisierung der in diesem Bereich definierten Prozesse erscheint grundsätzlich möglich. Es bleibt zu klären, weshalb die besagte Ebene noch nicht umgesetzt wurde.

Der Bereich könnten steht für den gesamten Möglichkeitsraum an digitalen Angeboten und Entwicklungen – unabhängig von den Rahmenbedingungen der Institution. Es geht um die Fragen, welche Optionen im digitalen Raum zur Verfügung stehen und welche Vorbereitungen notwendig sind, um in Zukunft etwaige Innovationen und neue Technologien bestmöglich nutzen zu können (vgl. Deeg, 2023).

Dieses Modell eignet sich, um Perspektiven zu öffnen im Hinblick auf die eigene institutionelle Arbeit als auch auf allgemeine digitale Entwicklungen, z.B. aus den Bereichen Games, Virtual Reality und Künstliche Intelligenz. Ein Besuch der jährlich stattfindenden Computerspielmesse Gamescom, der re:publica Konferenz oder des ars electronica Festivals können hier inspirierende Anreize geben.

(Vgl. Deeg, 2023)

Handlungsaufforderung

Suche Wege und Möglichkeiten

Recherchiere gleich die Termine der nächsten Veranstaltungen und prüfe, ob du hinreisen kannst.

» Hier geht’s zur Webseite der Gamescom

» Link zur re:publica

» Und hier findest du die Seite der ars electronica


Reflexionsaufgabe

Ermittle Bedarfe

Wie arbeitest du nun weiter mit den Ergebnissen der Analyse?

Stelle zunächst fest, welche Bereiche deiner Meinung nach die drängendsten Faktoren aufweisen und welche Bedingungen ohne größeren Aufwand beeinflusst werden können.

Betrachte dafür die Analyse mit den folgenden Fragestellungen:

  • Wo besteht Handlungsbedarf?
  • Welche Aspekte können wir grundsätzlich mit unseren aktuellen Ressourcen verändern?

Wichtig: Erarbeite noch keine Lösungen oder Wertungen, sondern ermittle nur Bedarfe und Bereiche!

Markiere die herausgearbeiteten Segmente und notiere sie in deinem Dokumentationstool. Erst im nächsten Kapitel geht’s dann weiter in die Tiefe, um die Bewertung und Gewichtung der einzelnen Bereiche vorzunehmen.


Tipp

Follow-up

Insgesamt sei zur weiteren Erarbeitung bzgl. der Digitalstrategie gesagt:

Es folgt keine nahtlos anschließende Entwicklung der vorgestellten Umsetzungsschritte Workshop, Leitlinien und Konzept für das weitere Vorgehen.

Bevor du diese Strategieetappen bzgl. der Realisierung angehst, bietet KuLO dir noch weitere relevante Aspekte, Inputs und Einblicke, um im Anschluss auf konzeptioneller Ebene ganzheitliche Leitmotive und Ansätze zu entwickeln.

Es geht nun also zunächst weiter mit Impulsen. Weiter- oder rückführende Fragen zur digitalen Strategie werden im folgenden Verlauf immer wieder in deine Lernreise eingebunden.