Eurozentrismus

Eurozentrismus beschreibt die (un)bewusst unreflektierte Beurteilung nicht-europäischer Kulturen aus der Perspektive europäischer Werte und Normen. Europa wird dabei als das überlegene Zentrum des Denkens und Handelns, von Zivilisation und Moderne verstanden. Damit wird seine Entwicklungsgeschichte als Maßstab für jegliche, oft abwertende Vergleiche mit anderen Ländern und Kulturen betrachtet. Diese einst von Kolonisator:innen konstruierte Ordnung bestimmt seit der Renaissance bis heute ein ungerechtes Machtgefälle in der Welt – unter anderem in Form von Unterdrückung, einseitiger kapitalistischer Expansion sowie Ausbeutung von Ressourcen und Bewohner:innen nicht-europäischer Länder und Kontinente. Diese gewaltvoll erzeugte Vormachtstellung spiegelt sich auch heute noch in der Aufrechterhaltung ungleicher Handelsbeziehungen sowie in rassistischen Denkmustern und Haltungen wider.

 

Bast, S., Jaspers, C. & Nguyễn, N. (o. D.). eurozentrisch, Eurozentrismus. In diskrit-kubi.net. https://diskrit-kubi.net/glossar/#E

ZHdK - Zürcher Hochschule der Künste. (o. D.). Eurozentrismus. In ZHdK. https://www.zhdk.ch/forschung/ehemalige-forschungsinstitute-7626/iae/glossar-972/eurozentrismus-3821