Partizipation

Partizipation bedeutet die Beteiligung von Menschen an Entscheidungsprozessen und die Möglichkeit zur Mitbestimmung. Diese Beteiligung kann dabei unterschiedliche Intensitätsgrade annehmen. Sie reichen von bloßer Information und ihrer Rezeption über aktive Teilnahme (einen Beitrag leisten) bis hin zu kollaborativen Formen (involvierte Partnerschaft mit Mitbestimmung) und Co-Creation (gleichberechtigte Entscheidungsbefugnis von Anfang an).

Im Kontext von partizipativen Prozessen stellen sich daher stets folgende Fragen:

Wer wird von wem beteiligt?

Wird von übergeordneter Stelle Beteiligung ermöglicht (top down) oder fordern einzelne Gesellschaftsgruppen diese ein (bottom up)?

Welcher Grad der Beteiligung ist möglich oder sinnvoll?

Grundlegend kann man sagen, dass Partizipation immer auch von Machtverhältnissen durchzogen ist, die es zu beachten gilt.

Im Kontext der Barrierefreiheit ist im Zuge der Partizipation vor allem der Slogan „Nichts über uns ohne uns“ (Hermes 2006: 7) zentral. Er sagt aus, dass Entscheidungen, die Menschen mit Behinderung betreffen, nicht ohne sie gefällt werden sollen.

Um die „Beziehungen und Verhaltensformen zwischen Individuen, Gesellschaft und Natur so zu gestalten, dass sie dauerhaft ein menschenwürdiges Leben“ ermöglichen, sind für eine nachhaltige Entwicklung partizipative Aushandlungsprozesse unerlässlich.

 

Ivana Scharf, Dagmar Wunderlich (2014): Museen und Outreach. In: KULTURELLE BILDUNG ONLINE: https://www.kubi-online.de/index.php/artikel/museen-outreach

Nina Simon: The Participatory Museum, Santa Cruz, Californien 2010.

Hermes, G. (Hrsg.), 2006. „Nichts über uns – ohne uns!“ : Disability Studies als neuer Ansatz emanzipatorischer und interdisziplinärer Forschung über Behinderung, Materialien der AG SPAK. AG SPAK, Neu-Ulm.

Elke Baranek/Corinna Fischer/Heike Walk: Partizipation und Nachhaltigkeit. Reflektionen über Zusammenhänge und Vereinbarkeiten, Berlin 2005. https://www.ztg.tu-berlin.de/pdf/Nr_15_Bara-Fisc-Walk.pdf