LE 3 | Werte in konstruktiver Weise wirksam werden lassen

In den letzten Lerneinheiten hast du dich bereits intensiv mit deinen Werten beschäftigt. In dieser Lerneinheit lernst du das Wertequadrat von Schulz von Thun kennen. Es dient als Instrument zur Werteentwicklung und hilft dabei, ein bewusstes und ausgewogenes Verhältnis zu einem Wert zu bilden. Das Wertequadrat lässt sich ebenfalls zur Entwicklung einer Wertebasis für eine gemeinsam getragene Einrichtungskultur heranziehen.


Aufgabenstellung

  • Du formulierst für eine inklusive Kulturarbeit Wertvorstellungen, die deiner Meinung nach wichtig sind (z.B. Inklusion, Teilhabe, Barrierefreiheit, Diversität, Bedürfnisorientierung etc.; im Beispiel: Freundlichkeit). Dabei kann es sich um eine bestimmte Einstellung, Sichtweise oder auch Verhaltensweise handeln. Bei dieser Wertvorstellung handelt es sich um den eigentlichen Wert. Er wird in das entsprechende Feld (links oben) des Wertequadrates eingetragen.
  • Du suchst das positive Gegenstück zu deiner Wertvorstellung (im Beispiel: reservierte Zurückhaltung) und trägst dieses in das entsprechende Feld (rechts oben) ein.
  • Du überlegst dir, was passiert, wenn entweder der Wert oder der Gegenwert fehlt, wenn der Wert oder Gegenwert also übertrieben wird. Dabei handelt sich um den Unwert bzw. den entgegengesetzten Unwert.

Was könnte das für deine Einrichtung bedeuten?

Anhand des entstandenen Wertequadrats werden Argumente einer bereits durchgeführten oder anstehenden Wertediskussion in deiner Einrichtung differenziert betrachtet. Gemeinsam im Team können angeführte Argumente innerhalb des positiven Spannungsverhältnisses oder in der entwertenden Übertreibung verortet werden.

Dadurch können für die weitere Auseinandersetzung zielführende Argumente von nicht zielführenden Argumenten unterschieden werden. Stimmt die Mehrheit der Werte innerhalb eines kollektiven Systems überein, kann langfristig eine Wertekultur entstehen.


Tipp

  • Es bietet sich an, die Argumente zuvor in einer Pro-Kontra-Liste zu sammeln. Durch die Einordnung der Argumente in das Wertequadrat können diese weiter analysiert und reflektiert werden.
  • Erinnere dich an die Werteliste der letzten Lerneinheit.

Reflexionsaufgabe

  • Inwiefern bestimmen Werte dein Handeln und dein Denken?
  • Woran erkennst du die Werte deines Gegenübers?
  • Wie können Werte die Zusammenarbeit prägen?

Wenn du das Wertequadrat zu den Begriffen Teilhabe, Inklusion, Barrierefreiheit ausgefüllt hast, kannst du dir hier eine mögliche Lösung ansehen.