LE 1 | Publikumsbedarfe

Fertig mit dem Retro? Dann geht’s jetzt wieder weiter mit Inhalten zum Thema Digitaliät.

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Handlungsaufforderung

Werde gleich aktiv / Geh in den Dialog

Frage mind. 5 möglichst unterschiedliche Personen (bzgl. Alter, etc.) außerhalb deiner Institution, z.B. im Café oder im Park, ob sie die digitalen Angebote deines Hauses kennen und nutzen.

Die Antworten werden dir Aufschluss darüber geben, wer deine Angebote bereits kennt und ob sie für deine Gesprächspartner:innen relevant sind.

Bei der Übung handelt es sich um eine informelle Befragung, die nicht repräsentativ ist. Sie soll dich ermuntern, rauszugehen und mit Menschen in Kontakt zu treten, die potentielle Besuchende deiner Institution sein oder werden könnten.

Erstelle einen kurzen Fragenkatalog, der dich bei den Gesprächen leitet.

• Mit wem sprichst du? Mag die Person einen Vornamen und ihr Alter angeben? Wenn nicht, kannst du die Gesprächspartner:innen für deine Notizen mit Buchstaben kennzeichnen.

• Liegt der Wohn-/Ausbildungs- oder Arbeitsort in einem Radius von 20 km zu deiner Institution oder ist die Person zu Besuch in der Stadt/Region?

• Welche digitalen Angebote deiner Institution kennt die befragte Person? Zum Beispiel die Webseite, den Social-Media-Auftritt, die App etc.? Wenn deine Institution bisher überhaupt keine digitalen Angebote macht, kannst du ersatzweise fragen, ob die Person schon einmal nach den entsprechenden Angeboten über deine Institution gesucht hat. Die nächste Frage kannst du dann überspringen.

• Warum nutzen sie die digitalen Angebote (nicht)?

• Was würden sie sich von einem digitalen Angebot (deines Hauses) wünschen?

• War die Person schon einmal analog zu Besuch in deiner Institution? Wenn ja, zu welchem Anlass?

• Kann dein:e Interviewpartner:in zwei seiner:ihrer Lieblingsfreizeitbeschäftigungen nennen? (Diese letzte Frage gibt dir Aufschluss darüber, was die Person gerne in ihrer Freizeit macht und wo sie sich außerhalb der Kultursparte deiner Institution gerne aufhält.)

Mach dir zu den Antworten Notizen in deinem (digitalen) Skizzenbuch.

Plane pro Befragung ca. 5­–10 min Zeit ein.

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Tipp

Nur Mut und Empathie

Zunächst mag es etwas ungewohnt sein, spontan fremde Personen im öffentlichen Raum anzusprechen. Die Freiwilligkeit an deiner kleinen Umfrage teilzunehmen, hat natürlich oberste Priorität. Wenn du dich erst einmal überwunden hast, auf andere zuzugehen, wirst du sehen, viele Leute sind bereit, ein paar Minuten ihrer Zeit zu investieren, um dir weiterzuhelfen.

Hier kann das Offenlegen deines Anliegens hilfreich sein:

Stell dich kurz vor: Wer bist du als fragende Person und was möchtest du von dem:der Interviewpartner:in wissen? Welchen (Zeit-)Umfang hat die Befragung? Was machst du mit den Antworten?

Du kannst z.B. direkt zu Beginn sagen, dass du im Auftrag deiner Institution eine kurze Befragung zur Nutzung der digitalen Angebote des Hauses durchführst. Darüber hinaus kannst du fragen, ob die Person Lust hat, 5–6 Fragen zu beantworten.

Starte klein: Es handelt sich nicht um eine repräsentative Umfrage mit detaillierter Auswertung, sondern um eine informelle Erhebung. Du benötigst von deinen Gesprächspartner:innen folglich keine Angaben zu Geschlecht, Nationalität oder anderen Identitätsmarkern, die eher abschrecken könnten, an deiner Befragung teilzunehmen.

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Reflexionsaufgabe

Zwischenstand und Zwischenfragen

Du hast nun einige Aussagen erhalten, die (Nicht-)Nutzer:innen zu den digitalen Angeboten deiner Institution getroffen haben.

Beantworte die folgenden Fragen und notiere die Antworten in deinem Dokumentationstool.

Nimm dir dafür circa 10 min Zeit.

• Was hat dich an den Aussagen deiner Gesprächspartner:innen überrascht?

• Gehören die befragten Personen zu den vermeintlichen Zielgruppen deiner Einrichtung?

• Passen die institutionellen Angebote zu den Bedarfen der befragten Personen?

• Wie passen die Antworten deiner Interviewpartner:innen zum Auftrag, möglichst allen Menschen ein Kulturangebot zu machen?

• Für wen entwickelst du Programme und Angebote?

Expert:innen-Runde

Kulturpublikum

Großartig, dass du dich auf das spontane Experiment der Befragung eingelassen hast. Vielleicht hast du herausgefunden, dass die Angebote deiner Institution und die Rückmeldungen von potentiellen Besuchenden noch nicht optimal zusammenpassen.

Lass die Antworten und deine Reflexion nun erst einmal sacken.

Als Einstieg ins Thema Publikum geben die beiden Expert:innen Anke von Heyl und Sabine Jäger im folgenden Video Impulse mit ihren Antworten auf die Frage: